Folge 44 - Feminismen in Aktion: Sookee - DDR-Familiengeschichte, Hip-Hop-Mackertum und Parteieintritt
Sookee kenne ich vor allem als Rapperin. Sie selbst bezeichnet sich außerdem als Antifaschistin, Ossi und Mutter. Zuletzt ist sie der Partei Die Linke beigetreten - obwohl das Jahrzehnte keine Option für sie war. Wieso jetzt? Das wollte ich wissen.
Wir sprechen außerdem über ihr Aufwachsen in West-Berlin in einer ostdeutschen Familie. Natüüüürlich ging es auch um Hip-Hop und wie sich Sookee vom sogenannten Pick-me-girl zur queeren Feministin entwickelte. Ich hätte Sookee noch ewig zuhören können, muss jetzt aber eine Graffiti-Karriere starten. Wieso nochmal? Horch rein!
Unterstütze mich gernstens über:
Steady oder Paypal
Direktüberweisung: DE70110101015771294175
Folge mir gern auf Instagram, abonniere meinen Newsletter oder schreibe mir einen Liebesbrief an feminismusmitvorsatz@gmail.com
Interesse am Podcastcoaching bekunden geht via laura.vorsatz@gmail.com
Shownotes zur Podcastfolge:
Sookees Webseite und Instagram
Geplanter Bundeshaushalt für Deutschland 2025
Oxfam: 130 Milliardäre in Deutschland
ZEIT Online: Tic Tac Toe - Was heißt hier peinlich?
Sookees Insta Reel zum Parteieintritt
Spiegel: Mitgliederzuwachs bei Die Linke
Tagesschau: Mitgliederzuwachs bei den deutschen Parteien
Feminismus mit Vorsatz: Wählen als Feminist*in
Wahltraut - der Wahl-O-Mat für feministische Themen
Real-O-Mat - wie Parteien bisher abgestimmt haben
Lila Podcast: Adultismus und Feminismus - Was gehen uns die Kinder an?
Kakadu Folge für Kinder über Adultismus: Haben Erwachsene immer recht?
1000Dank an Sookee!
Musik von slip.stream
Coverdesign: Svenja Limke
Titelmusik: Louis Schwadron
Heidi Reichinneks Rede im Bundestag gegen die Zusammenarbeit von CDU & FDP mit der AfD
Transkript
Die Folge als Text!
Bitte beachte: Das Transkript wurde automatisch mit noScribe Vers. 0.5 erstellt und ist nicht perfekt.
LAURA [00:00:21]: Das ist Feminismus mit Vorsatz, der Podcast rund um feministische Perspektiven mit mir, Laura. Mit Feminismen in Aktion, eine Reihe in der Reihe, in der FeministInnen von ihrer feministischen Reise erzählen. Das heißt, das, was ich vor allem in den ersten Folgen versucht habe darzulegen, machen wir hier in einer Folge mit einer wunderbaren Gästin. Sookee kenne ich vor allem als Rapperin. Ihren Song Queere Tiere habe ich jüngst unterm Weihnachtsbaum abgespielt, als eine Tante mich fragte, ob ich die Naturwissenschaft denn gar nicht in meinen Feminismus einbeziehen würde. Doch, summte ich dann mit, in der Tierwelt wimmelt es nur so von Homos und Trans und Delfinweibchen wissen, was so eine Flosse so kann. Ja, Sookee bezeichnet sich neben ihrem Musikerinnen-Dasein übrigens auch als Sookeeni für Kinder, als Antifaschistin, Ossi und Mutter. Wir haben über ihr Aufwachsen in West-Berlin, allerdings in einer ostdeutschen [00:01:22] Familie gesprochen, natürlich über Hip-Hop und wie sich Sookee vom sogenannten Pick-Me-Girl zur queeren Feministin entwickelte und es ging um ihren Parteieintritt. Das war für mich übrigens auch anders zur Folge. Ich finde es ja immer wahnsinnig spannend, wie genau Menschen politisch aktiv sind. Schließlich gibt es da tausend Möglichkeiten. Doch zu einer parlamentarischen Zugehörigkeit konnte ich mich bisher nicht durchringen. Vielleicht, weil ich auf das perfekte Match warte oder das Commitment einfach ein bisschen zu groß ist oder zu ernst. Oder ich habe Angst, mich dann vor allem in so journalistischen Kontexten nicht mehr als unabhängig bezeichnen zu können. Ich habe es noch nicht so ganz ergründen können. Für Sookee lag die Entscheidung zum Parteieintritt offensichtlich auch nicht auf der Hand, denn sie ist schon ewig politisch aktiv. Also warum jetzt der Parteieintritt? Wir reden drüber. Bevor wir rein starten, will ich aber noch Danke sagen an alle SupporterInnen. Es haben sich nämlich echt einige aufgerafft und zwischen zwei und einmal sogar 200 Euro springen lassen, damit dieser Podcast weitergehen kann. [00:02:27] Paypal, Direktüberweisung oder Steady-Mitgliedschaft, damit gebt ihr mir große Zuversicht. Zusammen mit den Steady-Einnahmen von rund 200 Euro bin ich dann bei etwas mehr als 700 Euro Einnahmen für diese Folge gelandet. Das geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Um aus der Selbstausbeutung rauszukommen, habe ich mir 1200 Euro Einnahmen pro Folge als Ziel gesetzt. Da die nächste Folge auch wieder Community-finanziert sein wird, freue ich mich, wenn der Zuspruch nicht abreißt und auch du mit wahrer Münze dazu beiträgst, dass die feministische Reise weitergehen kann. Infos dazu findest du in den Shownotes. Und damit ich trotzdem vom Podcast leben kann, liebe ich es, mein Wissen und meine Erfahrung zu teilen. Vielleicht möchtest du ja auch einen Podcast starten oder hast schon einen, den ich mal unter die Lupe nehmen soll. Ich biete individuelle Coachings an, in denen wir zum einen schauen, welche Art Podcast tatsächlich zu dir passt und wo ich zum anderen ganz hands-on berate, welche Tools und Tricks dir die Arbeit erleichtern [00:03:29] würden. Wie könnte so ein Konzept aussehen? Was sollte ich beim Titel beachten? Wie wichtig ist ein Intro? Wie rede ich überhaupt mit den Leuten? Wie mache ich den Polly bekannt und finanziere den Spaß? Wie schreibe ich fürs Hören und welche nicen KI-Dinger helfen mir zum Beispiel beim Optimieren der Audioqualität? Ich liebe, über sowas zu reden, also melde dich gern unter laura.vorsatz@gmail.com und nach einem kurzen Kennenlerngespräch mache ich dir ein Angebot. Jetzt aber zurück zu Sookee und ihrer Geschichte. Wir starten wie immer bei Feminismen in Aktionen Interviews direkt mit einem Audioschnipsel rein, der den Beginn von Sookee's feministische Reise beschreibt. Los geht's! (Soundcollage in der Kita-Geräusche und die Ansage: „Ja, die Mädchen tanzen Ballett und die Jungs bezwingen Tiger.“ Zu hören ist. Dann Nähmaschinengeratter und eine hohe Stimme, die sagt: „Hab ich für dich gemacht.“ Ein Kind ruft: „Nein, nein, nein!“) LAURA: Vielleicht kannst du noch mal sagen, was genau [00:04:37] haben wir da jetzt gehört und warum beginnt deine feministische Reise gerade mit diesem Sound? Ich SOOKEE [00:04:45]: war im Kindergarten eben schon ziemlich überfordert damit, dass es so eine relativ strikte, natürlich erscheinende Trennung gab zwischen dem, wie sich die Mädchen zusammentun, wie sich die Jungs zusammentun, was sie spielen, wie sie sich kleiden und so weiter. Ich war, man hat kein Kleid und kein Rock an mich ran bekommen. So das war für mich einfach, es war nicht mein Gebiet. So ich war, (...) war ein ziemlich Adreni-Stubenhockerin. Ich habe viel Zeit zwischen Büchern und Hörspielen verbracht. Ich habe viel gebastelt, was ich irgendwann dann später schreiben konnte, war das für mich auch ganz wichtig. Aber im Kindergarten schon war das für mich, war dieses, war auf beiden Seiten kein Ort. Und diese Audioszene bezieht sich eben auf eine, auf eine Faschingsfeier im Kindergarten, wo jede Kindergartengruppe irgendwie eine thematische Zuordnung bekam. Und bei uns war es eben so, dass die Mädchen Ballerina, Seiltänzerinnen und die Jungs irgendwie Gewichtheber, (..) Boxer, Tierdumptör oder so waren und wir uns entsprechend verkleiden sollten. Das war so die [00:05:47] Vorgabe und meine Mutter hat, die wirklich eine hart arbeitende Frau in der Pflege war zu der Zeit, also sie existiert noch, meine Mama ist noch da, aber sie arbeitet nicht mehr. Sie ist Rentnerin, sie hat es geschafft, hat mir dann halt irgendwie in ihrem Drei-Schichten-Dienst noch dazwischen nachts irgendwie diesen Tütü genäht und ich wollte den nicht anziehen und ich wollte nicht in die Kita und ich wollte nicht, dass man mir vorgibt, mich so zu verkleiden. Ich habe es einfach null gefühlt, obwohl ich wusste, sie hat da so viel Arbeit und Nächte reingesteckt und sich angestrengt und dann hat sie tatsächlich meiner Verweigerung Raum gegeben und hat mich daheim gelassen und sie hat sich vermutlich, also dass sie sich sicherlich krank gemeldet oder so und ist dann mit mir zu Hause geblieben. Wir haben zu Hause einen schönen Tag gemacht und daheim hat mir auch dieser Tütü ganz gut gefallen und das Kostüm hat mir ganz gut gefallen und ich habe es gern getragen, aber halt eben nicht auf Zuruf und nicht unter Zwang, sondern wenn dann, weil ich es selber will. Also es war so eine Erfahrung von Selbstbestimmung. Es geht nicht darum, Weiblichkeit abzulehnen. Es geht nicht darum zu sagen, Ballett spielen ist doof und coole Mädchen spielen Fußball, sondern ja, eher auch mega coole Mädchen machen Ballett, aber nicht, [00:06:51] weil es von außen vorgegeben wird. Das war die Irritation mit den Geschlechterrollen und ich habe mir sozusagen die Liebe für Röcke und Make-up und Kleider und alles, was so klassisch weiblich assoziiert ist, über so eine queere Identität von Femme-Sein dann irgendwann wieder erarbeiten können und bin froh, dass ich sozusagen also mithilfe des Feminismus lernen durfte, dass der Dreh- und Angelpunkt Selbstbestimmung ist. LAURA [00:07:16]: Ja, das kann ich gut nachvollziehen, dass das Arbeit war, sich wieder in das Mädchenhafte reinbegeben zu können. Also dieses Mädchen-Mädchen-mäßige, haben wir früher immer gesagt. Ich sitze heute ja auch mit einem rosanen Pullover und das wäre früher so auch nicht möglich gewesen, weil man dann irgendwie, also es ist ja dann auch wieder eine internalisierte Misogynie irgendwie gegen so etwas Prinzessinnenhaftiges, Glitzerndes oder so. Und dann habe ich aber irgendwann gemerkt, eigentlich finde ich es voll schön. Warum sollte ich mir das abtrainieren? SOOKEE [00:07:46]: Genau, und sich das nicht verbieten zu lassen. Also das ist mir auch super wichtig, also auch wenn ich jetzt irgendwie auf der Bühne stehe und den Kindern sage, Glitzer ist für alle da, dann werde ich halt nicht aus Prinzip irgendwie orange, grau oder was weiß ich, grün tragen, um zu zeigen, guck mal, ich falle nicht drauf rein, sondern jedes Kind auch im Glitzern. Also ich will nicht, dass ein Kind, ein Mädchen, was rosa Glitzer trägt, beschämt wird. Genauso wie ich auch nicht will, dass ein Junge oder ein nichtbinäres Kind, was rosa Glitzer trägt und liegt, beschämt wird. Niemand soll beschämt werden. Es geht wirklich einfach um die Öffnung, dass wir mit ein bisschen Zeit uns in der Welt orientieren können und dann können wir herausfinden, was wir mögen. Und auch die Freiheit haben, auch diese Leidenschaften wieder zu verändern. Also es ist nicht nur Nein ist Nein und Ja ist Ja, sondern du darfst dich auch umentscheiden. LAURA [00:08:38]: Ja und was würdest du sagen, wenn wir so auf deine feministische Prägung schauen, was so in deiner Kindheit und Jugend hat dich eventuell schon feministisch geprägt? Also gab es da Orte, Medien, Menschen, an die du jetzt denkst, ja wenn es darum geht, wer hat dich in diese Feminismen oder vielleicht auch in eine Politisierung ganz allgemein reingebracht? SOOKEE [00:09:02]: Also kam das erst viel später? Also die Politisierung war im Prinzip schon angelegt in der Zeit vor meiner Existenz. Meine Eltern sind als sogenannte Dissidenten in der DDR im kompletten Widerspruch zu dem gewesen, was irgendwie die sozialistische Einheitspartei gefordert hat von ihrer Bevölkerung. Es gab Berufsverbote, es ging so weit, dass meine Eltern einfach vom Staat keine Anstellung mehr bekommen haben, dass sie quasi nur noch unter dem Schutz der Kirche strategisch, nicht religiös motiviert, sondern politisch motiviert unter dem Schutz der Kirche arbeiten konnten. Und dann halt, auch zumal mein Vater inhaftiert war, politisch inhaftiert war, weil er den Dienst an der Waffe verweigert hat, ja klar war, sie müssen aus dem Staat raus, sie werden nicht das von innen heraus bekämpfen können, sondern sie müssen weg. Und das haben sie sich dann sehr aufwendig unter viel Repression und Druck und Angst machen und Androhung irgendwie dann ermöglicht. Sind 86 rüber, also meine Familie hatte auch einen Status [00:10:07] als anerkannte Republikflüchtlinge. Und insofern war so die Frage nach dem Verhältnis von Individuum, Gesellschaft, Staat, eh einfach Dauerthema bei uns so. Ja, also wie greift der Staat, wie manipuliert und verformt und konditioniert der Staat eine Gesellschaft und wie haben die Einzelnen da drin in einem solidarischen Miteinander bestenfalls irgendwie die Möglichkeit, trotzdem noch irgendwie einigermaßen in Freiheit zu sein, im Kopf oder auch im äußeren Leben. So, also das war, wurde einfach viel diskutiert und nach und nach habe ich mir diese ganzen Begriffe irgendwie erarbeitet, so was, worum es da geht und wer sind die Personen, auf die sie sich beziehen, was ist jetzt mit Leninismus und wer war dieser Karl Marx und warum gibt es einen Realsozialismus und warum gibt es aber auch ein sozialistisches Ideal, was wir eigentlich anstreben, warum gibt es da so eine große Glücke, obwohl das ja auch so heißt eigentlich, das heißt ja auch Sozialismus, aber es ist so ganz anders als das, was man eigentlich will und so. [00:11:08] Also ziemlich komplexe Themen, die für mich einfach immer interessant geblieben sind. Das ist so quasi die Grundpolitisierung und die feministische Politisierung. Meine Mutter hat halt bei so Westfeministinnen keinen Anschluss gefunden, weil die ganz andere Themen hatte. Die DDR hat sich ja sehr damit gerühmt, feministisch schon viel weiter zu sein, weil die Frauen eben berufstätig waren und nicht zu Hause hinterm Herd eingesperrt waren. Schwierigkeit eben, das ist eine Doppelbelastung, gab es ja nicht nur, weil die Männer, weil die Frauen berufstätig waren. Teil der arbeitenden Bevölkerung heißt es ja nicht, dass die Männer zu Hause mehr gemacht haben. Es gab eine Doppelbelastung von Lohnarbeit und Carearbeit, die natürlich so keine Erwähnung gefunden hat. Also für meine Mutter war das, ich weiß, dass sie in den 80er Jahren, dann in den späten 80er Jahren versucht hat, irgendwie auch im Berlin einen Anschluss zu finden, im Westberlin einen Anschluss zu finden an so feministische Zirkel, aber das hat nicht geklappt, weil sie da stand einfach quasi Ossitum und Wessitum noch zu weit irgendwie auseinander, um da wirklich gut aufeinander zugehen zu können. Aber ich habe sie halt als eine selbstbestimmte [00:12:08] Frau erlebt, die es auch geschafft hat, sich aus einer ziemlich problematischen, sehr patriarchalen Ehe rauszuwühlen. Nach zwar relativ langer Zeit, meine Eltern waren 14 Jahre verheiratet, als ich in die erste Klasse kam, hat meine Mutter dann quasi geschafft, diese Ehe zu beenden. Und meine Mutter ist eine Person, die ich, also ich liebe sie sehr, wir leben auch wieder zusammen. Ich bin nach 20 Jahren sozusagen wieder wieder zu Hause eingekehrt, also nicht in dem Haus, in dem ich groß geworden bin, aber wir leben jetzt wieder zusammen und ich liebe einfach an ihr. Und das ist was, vielleicht jetzt nicht vordergründig feministisch erscheint, weil es nicht explizit sogenannte Frauenthemen aufgreift, aber es zeigt einen Halt. Und nämlich meine Mutter ist eine Person, die immer nach unten loyal ist und die du nicht kaufen kannst, die sich nicht korrumpieren lässt und die nie nach oben irgendwie sich anbiedern wird. So, die sich immer mit Obrigkeiten anlegt und die sich einfach richtig krass auf vermeintliche Autoritäten scheißt und immer zu ihrer Sache steht. Und das ist eigentlich das, was mich auch gestärkt hat und was mir auch [00:13:12] Mut gemacht hat und dafür gesorgt hat, dass ich mich durch die Jahre einfach auch in, zum Beispiel im Hip-Hop, wo ich ja einfach viele Jahre, Jahrzehnte eigentlich aktiver bin, was mir da auch begegnet ist, dass ja Männer das Sagen haben, ist die Frage, so biederst du dich an, spielst du mit, versuchst du in deren Gnade zu schwimmen oder machst du das Maul auf und sagst, ey, ne, Koide, ganz einfach, ist nicht so, weil erstens, zweitens, drittens, können wir gerne auch diskutieren. Und das habe ich die letzten 20 Jahre gemacht. Trotz allem war genügend Raum, dass ich diese ganze Scheiße auch stark internalisieren konnte und irgendwie lange Zeit geglaubt habe, also das, was wir heute irgendwie so als Pick-Me-Girl beschreiben, war für mich natürlich eine Strategie, irgendwie nicht auf der Seite der Opfer zu landen, dachte ich. Also ich habe ganz klar irgendwie so versucht zu fraternisieren mit den Jungs, so ab 14, 15, gerade irgendwie als Hip-Hop relevant wurde und damals ja auch schon einfach stark patriarchale Züge hatte und irgendwie die Jungs dominiert haben und ich irgendwie froh war, überhaupt mitmachen [00:14:12] zu dürfen und lange irgendwie diesem Gedanken anhingen, dass wenn ich mich jetzt als quasi Schwächere mit anderen Frauen zusammentue, ist so, verstärkt sich quasi nur unser Unterlegensein und dass ich auf der sicheren Position bin, wenn ich mich mit denen zusammentue, die überlegen sind. Und das hat sich zum Glück sehr dramatisch verändert mit den Jahren. Gab es ein paar initiale Momente, wo ich gemerkt habe, im Gegenteil, wir werden stärker zusammen, wir werden nicht schwächer. Und bis dann, genau, habe ich auf jeden Fall ziemlich viel Scheiße gefressen, bis ich gepeilt habe. Ihr seid ja gar nicht diejenigen, die die Regeln machen, ihr seid ja gar nicht diejenigen, die es bestimmen. Ist ja krass, ich bin ja gar nicht abhängig von eurem Wohlwollen, ich brauche euch für nichts. LAURA [00:15:01]: Erinnerst du so initiale Momente noch? SOOKEE [00:15:04]: Ja unbedingt. Es gab 2008 ein Festival in Berlin, das We Be Girls Festival, gemacht von Nika Kramer, einer Fotografin und Hip-Hop Enthusiastin und Martha Cooper, einer legendären Hip-Hop Fotografin, die Hip-Hop seit Anbeginn fotografisch dokumentiert. Die haben in den Staaten quasi ein Frauen Hip-Hop Festival, in den Nullerjahren haben wir da noch sehr binär gedacht, organisiert, was sie quasi nach diesem Vorbild auch in Berlin gemacht haben, was über mehrere Wochen sich hier in der Hauptstadt erstreckte und irgendwie Frauen, also Hip-Hop-Hats, weibliche Hip-Hop-Hats aus aller Welt, aus allen Disziplinen, Graffiti, Breakdance, DJing, Rap und so weiter, zusammen kamen und ich dachte, mir war das am Anfang erst ein bisschen unangenehm, weil ich dachte, muss das jetzt sein und so, ist das irgendwie uncool? Also richtig die Denke komplett irgendwie übernommen und dann sitze ich da zwischen diesen ganzen Frauen und auf einmal merke ich so, es ist halt einfach das Beste, was passieren kann. Es ist kein Typ da, der bestimmt, ob wir irgendwie fickbar sind, es ist kein Typ da, der uns irgendwie [00:16:07] erklärt, ob wir was können oder nicht, sondern wir können uns voll und ganz auf uns konzentrieren und in dem Moment verschwindet auch das Konkurrenzdenken so, weil wenn du einfach unter deinesgleichen bist, sage ich jetzt mal, das ist total befreiend, es ist wirklich befreiend und ich hatte zu der Zeit dann auch irgendwie mich so ein bisschen mit so dem Riot-Girl-Movement in den USA befasst, also okay, die wissen das ja auch, anderes Genre und so, aber irgendwie, da waren so viele Parallelen und ich hab mich dann auch zu der Zeit dann eben, steckte da schon ein paar Jahre in den Gender Studies, muss man dazu sagen und da hatte sich quasi in mir, quasi in der Theorie schon einiges vorbereitet, was dann auch quasi einen Ausdruck in der Praxis, in der kulturellen Praxis bekommen hat und alles irgendwie fügte sich und griff ineinander und das war auch tatsächlich bei dem Festival dann, wo ich dann das letzte Mal mit den Jungs, mit denen ich das letzte Mal aufgetreten war, das letzte Mal gespielt habe, dann nie wieder. So und ab da habe ich dann insgesamt mir den Raum gegeben, mich zu politisieren und mich mit anderen nicht-männlichen Personen zusammen zu tun, nochmal anders zu meiner Queerness zu stehen und so, das war wirklich sehr, sehr großartig. Also was auch einfach zeigt, wie [00:17:11] wichtig so Zusammenkünfte sind. Das war halt einfach dieses Festival, so dieses unmittelbar umgeben sein. Ich habe irgendwie auch, es waren krasse Ikonen, krasse Rapperinnen, die ich einfach auch vorher total gefeiert habe, an demselben Tag mit mir auf derselben Bühne, also so nacheinander, nicht gleichzeitig, aber so ist es einfach so, wir sind Teil des selben Lineups, so ich bin hier jetzt nicht ohne Grund und so, es war schon sehr schön. LAURA [00:17:30]: Das klingt mega. Wir haben jetzt so ein bisschen über deine feministische Entwicklung und deine Politisierung gesprochen. Ich frage mich noch so ein bisschen, wie es mit dem Ostbewusstsein aussieht. Also war dir das so schon immer klar, dass du halt aus dem Osten kommst und dass du insofern irgendwie anders bist, in Anführungsstrichen, wenn du dann in Westberlin gelebt hast, Westberlin war es dann, oder? Ja. Oder wie ist das abgelaufen? SOOKEE [00:18:04]: Also das Thema DDR ist wirklich so das große Thema in meiner Familienbiografie und eben die Enttäuschung darüber, dass im Prinzip die DDR geführt wurde von der Elite von Parteibonsen, die Rechtsstaatlichkeit überhaupt nicht im Sinne hatten und die ihre Bevölkerung eingesperrt haben, quasi ideologisch und auch faktisch in Grenzen hinter der Mauer. Meine Familie, also vor allen Dingen mein Vater, aber auch meine Mutter haben wirklich ganz schön einen wegbekommen, in diesen Umständen groß geworden zu sein und auch zu erleben, wie eben so was wie Sippenhaft passiert oder wie Berufsverbote ausgesprochen werden oder wo krasse Schikanen passieren und meine Eltern wirklich Angst davor hatten, dass der Staat uns Kinder einfach wegnimmt und in ein Heim steckt. Das waren Dinge, die sind passiert, dass Leute, die politisch unliebsam waren, solche Schikaner tragen mussten, bis das halt irgendwie Familien getrennt wurden. Zersetzung war ja so ein Begriff auch, der da virulent war [00:19:04] und so. Und es ging ja nie darum, irgendwie im goldenen Westen anzukommen und sich am Ende einen fetten BMW vor die Tür zu stellen, ganz im Gegenteil. Also es gibt diese Geschichte von meiner Mutter, die ich sehr gerne erzähle, die ist sehr traurig, aber die ist auch einfach unheimlich exemplarisch für die Gesamtscheiße. Eine Partnergemeinde, also weil wie gesagt, die Kirche war ein Schutzraum für Dissidenten in der DDR, für viele Dissidenten in der DDR, hat uns erstmal in Empfang genommen, als wir dann sozusagen innerhalb dieses Zeitfensters von 24 Stunden oder sogar nur 12 Stunden oder so das Land verlassen haben. Meine Eltern mussten ihre Ausweise abgeben, die waren quasi staatenlos und hatten dann halt dieses Zeitfenster, dieses Kring, um das Land zu verlassen. Hätten sie das nicht geschafft, wären sie quasi staatenlose in der DDR gewesen und darüber inhaftiert worden. Also solche Logiken. Aber es hat geklappt, wir sind also quasi über die Grenze und da wurden wir dann in Empfang genommen von einer Pfarrersfamilie, die sich halt erstmal unsere angenommen hat für eine Weile. Und diese Pfarrersfrau hat meine Mutter dann halt in [00:20:05] irgendeinem großen Laden, in einem Lebensmittelgeschäft mitgenommen und hat ihr so eine Pappkiste in die Hand gedrückt und hat gesagt, okay, du kannst jetzt alles kaufen, guck mal, hier gibt es alles. Du musst, also es ist einfach alles da. Meine Mutter ist halt durch diesen Laden mit diesen ganzen Lichtern und den Gerüchen und den Eindrucken und dann lief noch Musik und tausend Dinge und sie war so überfordert, dass sie vor der Käsetheke stehen, wo plötzlich einfach 30, 40 Käsesorten auf ihr reit waren. Also sensorisch so überlastet war, dass sie in diese Pappkiste gekotzt hat. (..) Das ist ein bisschen süß und das ist auch super tragisch. Und das hat sich aber tatsächlich, also meine Familie hat sich eben auch vom Westen nie kaufen lassen. Meine Eltern haben beide keine Karrieren gemacht im Westen, ganz im Gegenteil. Und diese Idee von, also es gibt diesen Satz oder diese Formulierung aus scheiße Bonbonpapier machen. Das ist irgendwie das, was ich, also du brauchst halt nicht für jeden, musst nicht alles zusammen kaufen. Man kann Dinge, also das liebe ich halt irgendwie auch an Punk und Hip-Hop so sehr, dass es aus so einer DIY-Haltung heraus entsteht. [00:21:05] Einfach die Dinge selber machen, so kriege ich das auch hin. Und das irgendwie so zu kollektivieren, dass man sich wechselseitig eben unterstützt. Also du hast einen Hammer, ich habe einen Nagel, der hat ein Brett, komm wir bauen uns zusammen eine Hütte. So diese Logiken irgendwie. Und das soll nicht rechtfertigen, dass die DDR-Führung irgendwie ihre Bevölkerung mit einer völlig missglückten Planwirtschaft irgendwie drangsaliert hat. Aber die Menschen haben was draus gemacht und sind darüber wirklich, also wo auch echt auch im kleinsten Budget noch Platz war, um irgendwie noch jemand mit durchzufüttern. Das gab es ganz viel, vor allem in meiner Familie, mütterlicherseits, dass irgendwie die stationierten Russen, die unheimlich schlecht, also die Soldaten, unheimlich schlecht von ihren Oberen behandelt wurden und teilweise auch Hunger gelitten haben. Und so und das halt einfach klar war, dass mein Großvater, meine Großmutter einfach da immer irgendwie dann einfach, weißt du, den dann eingeladen wurde, der Kommarin hier, der sitzt und hungert. Das ist kein Leben so. Und also diese Haltung wirklich zu teilen, solidarisch zu sein und [00:22:08] immer zu fragen, wie viel brauche ich? Ich muss ja selber mich nicht aufopfern dafür. Also so don't set yourself on fire to warm other people mäßig. Du kannst, du musst dich auch schon selber versorgen. Aber es ist so eine Hand für sich, eine Hand für die anderen. Und das ist, glaube ich, ein Ostprinzip. Das ist kein DDR-Prinzip, aber ein Ostprinzip. Es ist ein sozialistisches Prinzip, was mir einfach immer wichtig geblieben ist und auch immer, immer wieder, immer wichtiger wird tatsächlich. Also gerade wenn wir uns jetzt irgendwie konfrontieren müssen mit den absurden Zahlen von irgendwelchen Tech-Milliardären. Also es sind ja alle irgendwie so, krass, wie reich der was? Elon Musk ist der reichste Mann der Welt. Der hat irgendwie 320 Milliarden Dollar oder so. Wie viel ist überhaupt eine Milliarde? So okay, also diese Nullen sich reinzuziehen oder dann feststellen, wir haben 130 Milliardäre in Deutschland. LAURA aus dem OFF [00:23:02]: Also vermutlich ist es in diesen Relationen fast egal, aber um mal ganz korrekt zu bleiben, Elon Musk ist laut Statista tatsächlich der reichste Mensch der Welt, aktuell mit knapp 400 Milliarden US-Dollar. Danach rangieren Facebook beziehungsweise Meta-Chef Mark Zuckerberg und Amazon-Typsy Jeff Bezos mit um die 250 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich, die Ausgaben, die Deutschland für dieses Jahr verplant hat, also den Bundeshaushalt, belaufen sich auf knapp 500 Milliarden Euro. Aber das ist dann halt für ein paar mehr Leute. Es ist einfach krass. SOOKEE [00:23:39]: Wieso sind die so reich? Die haben in ihrer Lebenszeit gar nicht mehr aus... also die können dieses Geld gar nicht ausgeben. Und diese krasse Ungleichheit, diese krasse, krasse Ungleichheit. Für mich schreit es nach der Frage, wie viel ist genug? Wie viel brauchen alle? Und ich habe nur einen Arsch, mit dem ich mich in ein Auto setzen kann. Ich kann nicht mehr als... also wie soll das gehen? Niemand muss in ein goldenes Klo scheißen. Das ist einfach so diese Dinge, wo so grundlegende Verteilungsfragen, so grundlegende Gerechtigkeit wieder aufkommt. Ich merke, das rührt einfach aus dieser Familienbiografie ganz stark, dass es nicht darum geht, irgendwie in die Partei, in die SED einzutreten, um sich ein paar Privilegien und ein Telefon zu organisieren. Sondern wirklich irgendwie bei sich zu bleiben, zu gucken, okay, hier, guck, meine Karottenernte ist gut, deine Apfelernte ist gut, da wachsen die Kirschen besonders rot in diesem Sommer. Lass mal alles zusammenschmeißen, gucken, wer was wie gerade braucht. Wirklich für ein Leben nach Bedürfnissen und Fähigkeiten irgendwie danach zu gehen und füreinander da [00:24:43] zu sein. Also ich glaube, das ist gar nicht so wirtschaftlich-wirtschaftlich, sondern so ganz lebenspraktisch gedacht. Das ist mir einfach unheimlich nah und das erkläre ich über mein Ossitum. LAURA [00:24:55]: Und wie schnell hast du da gemerkt, dass das gar nicht so normal ist, so eine Einstellung zu haben? Also behaupte ich jetzt einfach mal, dass das jetzt nicht alle geteilt haben in deiner Umgebung. SOOKEE [00:25:06]: Also das sind so zwei Punkte. Ich bin in Tempelhof groß geworden, im Mädchentempelhof, in so einer kleinen Sozialwohnung. Damals gab es ja noch, in den 90er Jahren gab es ja noch einen funktionierenden sozialen Wohnungsbau. Und meine Schule war aber in Zehlendorf, das heißt, ich hatte einen langen Schulweg und kam dann also mit dem Bus in eine Gegend, in der sehr, sehr viele Einfamilienhäuser und auch sehr viele Villen standen. Und da waren andere Gelder drin. Und da gab es schon immer wieder, also das haben sich auch damals Eltern, andere Eltern für uns eingesetzt, dass wir überhaupt in die Schule kommen dürfen, weil es da auch irgendwie eine Idee gab, dass es hier eine kommunistische Invasion mit dieser Familie und so weiter. Also es gab schon einfach auch hart viele Vorurteile. Ich bin dann aufs Gymnasium gewechselt, auch in einer relativ reichen Gegend. Und auch da war irgendwie klar, da ist es ein ganz anderes Budget, die Autos der anderen Eltern und so, das ist alles was ganz anderes. Also da waren wenig Leute im sozialen oder pflegerischen Bereich aktiv. Auch so, wenn man dann irgendwie anguckt, was schenken so die anderen Kinder zu irgendwelchen Geburtstagen oder so. Da gab es immer wieder diese Momente, wo ich gemerkt habe, so wir haben es nicht dicke. Meine Mutter hat sich krass aufgeopfert dafür, [00:26:10] dass es irgendwie mir und meiner Schwester an nichts mangelt. Aber es war einfach klar, das waren für sie krasse Einschnitte so. Und sie hat halt einfach sich selber nichts gegönnt, gar nichts. Alles was sie hatte, hat sie irgendwie in mich und meine Schwester investiert. Im Hip-Hop sozusagen als nächstes soziales Umfeld nach der Schule war halt irgendwie klar, spätestens so Ende der 90er Jahre, um die Jahrtausendwende und darüber hinaus, einfach klar die Idee von sozialem Aufstieg kriegt so einen komischen Twist nach einfach Bock haben auf Kohle. In dem Übergang von so einer tatsächlich ursprünglichen oder originalen Erzählung von einer schwarzen Kultur, die sich gegen Rassismus und Klassismus auflehnt, war es hier ja im Prinzip so eine fast schon satirische Adaption unter weißen Kids, denen es ja eigentlich mehrheitlich gut ging im Vergleich. Wir wissen ja einfach, dass eine weiße Mehrheitsgesellschaft sich in Deutschland irgendwie Hip-Hop unter den Nagel gerissen hat. Und ich sehe mich natürlich auch als Teil davon, [00:27:11] gar keine Frage. Also das wird in Deutschland viel zu wenig thematisiert, wie Hip-Hop eigentlich weiß gemacht wurde. Was nicht heißt, dass weiße Leute sich nicht irgendwie im Hip-Hop ausprobieren können. Aber die Frage, auf wessen Kosten das dann geht und wie einfach auch so grundlegende Narrative komplett verschoben werden darüber, dass es in unser relativ sattes Bild passt. Und die Medien haben es ja dann sozusagen entsprechend verstärkt. Plötzlich gab es halt so ein paar größere Sido-Bushido-artige Figuren, die dann halt immer – also das ist sozusagen eine Verflachung dieser ganzen komplexen kulturellen Erzählung auf irgendwie dicke Ketten, dicke Autos, dicke Titten. Das war dann halt quasi das Ende der Analyse. Und das halt irgendwie so einem Kapitalismus darin gefrönt wurde und das halt eben auch medial quasi so erzählt und begleitet wurde. Aber ich verstehe gar nicht, was das soll. Mir geht es um etwas ganz anderes hier. Und das ist im Prinzip darum gegen die Dinge in der Welt zu Objekten zu machen und halt eben auch die Frauen zu Objekten zu machen. Und quasi in dieser Reihe, also es ist halt quasi dieser krasse Materialismus [00:28:14] und sich quasi vom Kapitalismus kaufen zu lassen. Und nur das ganze Ding innerhalb kapitalistischer Logiken stattfinden zu lassen. Also gar nicht irgendwie quasi den Anarchismus und Hip-Hop zusammen zu denken oder so. Das hat in Deutschland ja kaum wer gemacht. Also wirklich die wenigsten paar Figuren gibt es so. Aber das ist so eine krasse – also das aus einer Subkultur eine Industrie geworden ist. Das ist eigentlich – das war so das andere. Und ich habe immer gemerkt, das ist nicht meins. Ich will keinen geilen Platten-Deal. Ich will nicht richtig fettreich werden damit. Ich brauche keine goldene Schallplatte an der Wand. Das brauche ich gar nicht. Ich will was ganz anderes von dieser Kultur. LAURA [00:28:51]: Aber ich finde es schon trotzdem erstaunlich, wie du da überhaupt gelandet bist. Das würde mich noch mal genauer interessieren, weil du meintest ja vorhin in deiner Jugend warst du schon auch so dieses Pick-Me-Girl. Also ich für mich habe es auch immer so ein bisschen das Cool-Girl genannt. So von wegen dieses Kompliment zu bekommen, ja, du bist ja nicht so wie die anderen Mädchen. Das ist so das Höchste der Gefühle irgendwie. Und gehörte das dann auch so ein bisschen dazu, so zu sehen, ah ja, okay, die Jungs sind so in diesem Hip-Hop-Game. Vielleicht bin ich jetzt auch cool, wenn ich mich da mit beschäftige, wenn ich irgendwie einfach Teil davon bin. Also ging das damit los oder wie hast du das gemacht? Weil für mich ist es sonst so, also keine Ahnung. Ich finde zum Beispiel Graffiti, Sprayen gehen oder so, fand ich schon immer cool. Aber ich bin bis heute nicht dazu durchgedrungen, das tatsächlich mal auszuprobieren, weil ich irgendwie so bin. – SOOKEE: Höchste Zeit, es nachzuhölen. – Ja, aber wirklich. Aber ich finde es echt so, weil es so klar ist, das ist irgendwie nicht für mich gedacht, dass es irgendwie so viel [00:29:52] Kraft bräuchte, da reinzugehen. Also ich weiß, dass es da mittlerweile auch Initiativen gibt und so von Frauen zum Glück oder Flitterpersonen. Aber ich finde es schon einfach erstaunlich, dann so deinen Weg zu sehen. SOOKEE [00:30:03]: Also tatsächlich ist interessant, dass du mit dem Graffiti-Beispiel kommst, weil tatsächlich hat Graffiti zuerst zu mir gesprochen. -LAURA: Aha!- Ich saß im Bus auf dem Weg zur Schule und habe in einer Zeit, in der ersten, zweiten Klasse, wo ich alphabetisiert wurde, diese großen Buchstaben an den Häuserwänden gesehen und habe mich gefragt, wie kommen die da hin? Wie geht das? Warum ist das da? Warum war das gestern noch nicht da? Heute fahre ich dieselbe Strecke und plötzlich steht da irgendwie so ein Wort an der Wand in meterhohen Buchstaben. Und das hat mich fasziniert und ich wollte es verstehen. Und in der Klasse meiner Schwester, die war drei Jahre gegenüber mir, waren halt so ein paar Jungs, die eben gesprüht haben und die dann auch so kleine Pieces auf ihren Blöcken und ihren Federmäppchen und so weiter hatten. Und ich darüber gemerkt habe, es gibt so ein großes, es gibt so ein kleines, es gibt Blackbooks, es gibt Dosen. Also so, dann hat sich das immer mehr erklärt und ich habe versucht, mir die Infos zusammenzuholen. Dann habe ich halt Rap-Songs gehört über Freundeskreis, Fettes Brot, Fanta 4 und so, was es damals so gab. Und bin halt eingetaucht und habe halt einfach diese Musik unheimlich faszinierend gefunden, weil ich aus einem sehr bibliophilen Haushalt komme, als Kind eben viel [00:31:06] gelesen habe, sehr früh Tagebuch geschrieben habe, kleine Gedichte geschrieben habe, mich für Lyrik interessiert habe und habe dann irgendwie gemerkt, okay, das ist nochmal eine Form, die nochmal anders mit einer anderen Rhythmisierung arbeitet. Und es ist aber irgendwie auch cool und es ist frech und es ist auch so ein bisschen edgy und ich verstehe nicht alles, obwohl es irgendwie in meiner, in meiner Sprache stattfindet. Und das war für mich einfach wie so ein, wie so ein Abenteuer, so da einzusteigen und mir nach und nach zu erschließen, wer sind diese Leute und so. Natürlich habe ich dann auch relativ schnell gemerkt, dass da kaum Frauen stattfinden und man gab es dann halt eine Sabina Settler oder eine Nina oder so und was weiß ich später noch, Is an Impossible, Skills or Mass und da waren dann ja dann vereinzelt doch irgendwie hier und da mal Frauen da, aber immer eher so eine, außer Tic Tac Toe, die aber leider sehr aus der Popindustrie kamen, die wir damals überhaupt nicht zu schätzen wussten, die Teil weg finden, die wir heute als Feministin natürlich ganz anders zu ehren wissen, auch vor dem Hintergrund, dass da irgendwie Frauen of Color das Wort ergriffen haben und sich quasi gegen die Zurichtung in der Musikindustrie versuchten, [00:32:07] zu wehr zu setzen, was eigene Geschichte, aber so nochmal Highlight, Schlaglicht auf Tic Tac Toe und Props für deren Krassheit eigentlich auch in dieser Zeit. Genau und dann war mir klar, okay, warte mal, die Songs, also die, es machen Leute diese Graffitis, es machen Leute diese Texte, ich kann das auch schreiben. Und hab halt relativ dann einfach versucht, irgendwie so über so Beats rüber zu schreiben und versucht, mich da so reinzureimen und hab mich irgendwann getraut, das mal auch jemandem zu zeigen. Da war ich dann so, weiß nicht, 16, 17 oder so, dann schon ein paar Jahre später und dann war, genau, waren da einfach dann entsprechend auch ein paar andere Jungs dann eben vor allen Dingen, deren Freundinnen, Freunden sozusagen quasi am Rande dabei standen, aber die Mädchen haben sich nicht aktiv beteiligt, die Jungen haben den ganzen Raum aufgebraucht so und vereinzelt gab es dann Mädchen, die so ein bisschen mitgemacht haben, aber sobald irgendwie die Beziehung dann vorbei war, waren die dann auch wieder weg und so wurde das halt auch immer kommentiert. Also war klar, wenn Mädchen hier mitmachen, dann immer nur temporär quasi als Anhängsel der Männer, als Anhängsel der Jungs und das wurde halt stark abgewertet. Das heißt, [00:33:08] die junge Frau, die über eine Beziehung mit einem Typen in diese Kontexte kam, das war klar, das ist nur eine Frage der Zeit, dann ist die wieder ausgetauscht und dann hat die auch keine Relevanz mehr so und das war natürlich sehr schmerzhaft und das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen und habe halt versucht quasi diese männliche Haltung mit einzunehmen, was super schwierig war, weil dir damit ja quasi auch dein Frausein abgesprochen wurde, weil du verhältst dich ja wie ein Typ, aber du bist halt auch kein Typ, also eigentlich bist du nix. Das hat halt dafür gesorgt, dass ich glaube ich teilweise auch echt einen schlimm sexistischen Habitus mir raufgeholt habe, um irgendwie mit dabei sein zu können und das hat sich dann halt irgendwann ins komplette Gegenteil verkehrt und ich habe das auch wirklich, also auch durch die Jahre immer dazu gestanden, dass ich halt auch richtig viel Scheiße erzählt habe und auch andere Frauen Scheiße behandelt habe und auch diese Art Wettbewerbe darum, wer jetzt irgendwie die eine Olle in der Disco abends abgreift, so halt genauso mit reingesteuert bin, wie die Jungs auch. Also ich habe wirklich eine Menge Schuld auf mich geladen, aber habe es halt versucht, durch die [00:34:10] Jahre irgendwie wieder gut zu machen, indem ich als feministische Person auch mich mit mir selber konfrontiert habe und mit meiner engen Vergangenheit. Also wir sprechen jetzt wirklich über meine Teen- Jahre, frühen 20er und dann hat sich zum Glück dann auch relativ schnell überwunden und dann habe ich gelernt, eigentlich zu meinem feministischen Selbst irgendwie zu stehen und mich halt nicht mehr abhängig zu machen von der Gnade von Männern, die irgendwie das Ding meinen, bestimmen zu dürfen. LAURA [00:34:37]: Du meintest glaube ich im Vorgespräch, dass du einfach so ein Diskurs angestoßen hast, zum Beispiel durch deine Musik oder dass du Vorträge gehalten hast oder einfach genau ja auch geschrieben hast oder nach wie vor schreibst über feministische und politische Themen und seit Anfang letzten Jahres bist du jetzt ein Parteimitglied und vorn meintest du ja noch so, dass man jetzt einfach der SED beitreten würde, um irgendwelche Vorteile zu bekommen oder so. Das war für deine Familie immer ausgeschlossen. Ich weiß auch in dem Insta-Reel, was du geteilt hattest zu dieser Entscheidung einer Partei beizutreten. Hast du das auch noch mal betont, dass das für deine Eltern immer so gleichgesetzt ist eigentlich mit man macht sich irgendwie mit dem Staat gleich und also das geht alles überhaupt nicht. Wie ist es denn jetzt letztendlich doch dazu gekommen, dass du ja wie sagt in der DDR ist doch immer so das Parteibuch trägst. (.......) SOOKEE [00:35:43]: Parteikarte (lacht). Also ich habe mich immer so als Teil der Bewegungslinke, einer radikalen Bewegungslinke verstanden und irgendwie der Antifa nah und hat man das Gefühl gehabt, ich bin parlamentarisch überhaupt nicht repräsentiert und überhaupt diese ganzen Sesselpupser mit ihrem scheiß Karrierismus und ihr labert nur und ihr seid mit Absicht intransparent, damit die Bevölkerung nicht peilt, wie ihr euch einfach selber die Kohle in die Taschen steckt und habt halt einfach so diese Idee von Partei Bonzen sehr stark verinnerlicht und das mit Parlamentarismus sehr eng zusammen gedacht so und ich habe irgendwie das Gefühl, alle labern den anderen zur Schnauze, Fähnchen im Wind, so auch wenn es eine speziesistische Aussage ist, aber irgendwie selber trug andere Schweine. Ja, das System ist so verkommen und so dreckig und so, ich will damit nichts zu tun haben und befasse mich deswegen auch nicht damit, wie die konkreten parlamentarischen Prozesse, also wie quasi (.) die formalistische Demokratie also in ihren bürokratischen Vorgängen funktionieren. Was siehst du, ihr ändert sowieso, ihr macht morgen irgendeine Steuerreform, ich kriege es [00:36:46] gar nicht mit, ich peile gar nicht, wer was entscheidet, so welche Landesbundesebene, wer seid ihr überhaupt, ich habe einfach so aus Prinzip gesagt, ich habe keine Lust, mich in euch einzufinden, weil ihr betrügt mich eh nur, so also uns und so und habe im Prinzip den partizipativen Gedanken viel mehr irgendwie in der Bewegung gefunden, in Initiativen, in Gruppen, also weil ein Gesetz kann man rückgängig machen, ein Bewusstsein für ein progressives Denken kriegt man nicht so schnell entfernt. Und deswegen war für mich immer der Fokus auf, ja auf irgendwie darauf Bewegungslinke zu sein und hinzu kam, also genau, weil das jetzt noch nicht ausgesprochen ist, aber man kann es sagen, ich bin Teil der Linkspartei und für mich war einfach mit den einfach teilweise queerfeindlichen und rassistischen Aussagen von Sarah Wagenknecht und ihrer Gang irgendwie, ich hätte, ich habe zwar immer die Linke gewählt, aber für mich war irgendwie klar, also solange das noch Raum hat, kann ich da nicht sein, das geht [00:37:46] nicht. Und das war aber eben so, dass mit der Bundestagswahl 21 die Linke ja eigentlich an der 5% Hürde gescheitert ist, also eine Partei braucht ja 5% der Wählerinnenstimmen, um im Bundestag einzuziehen. Es waren 4,9%, aber wenn man zumindest drei Direktmandate hat, also wenn drei Kandidaten aus den Wahlkreisen unmittelbar die Mehrheit haben und deswegen in den Bundestag einziehen dürfen, kann auch das quasi scheitern an der 5% Hürde überwunden werden und die Partei zieht trotzdem mit entsprechend vielen Sitzen in den Bundestag ein. So und das war aber einfach so krass, ich dachte, okay, wenn jetzt diese drei Leute nicht gewählt worden wären, es gäbe keine Stimme mehr. Also es war wirklich so, hä? Also wir waren mal bei 12%, also was ist denn hier los? Wie kann das sein, dass linke Positionen, die für mich so einleuchtend und so grundlegend sind, also wie kann man gegen Gerechtigkeit, also ich, hä? So, ich war wirklich völlig entsetzt, dass das irgendwie sich so entwickelt hat. Genau und dann gab es eben den Weggang von Sarah Wagenknecht und ihren Leuten und die haben sich ja dann im Bündnis Sarah Wagenknecht irgendwie formiert [00:38:49] und plötzlich hat sich so eine ganz andere Stimmung aufgetan und die Partei hat auch sehr selbstkritisch sich dazu geäußert und irgendwie dachte ich, okay, ey, im September 25 ist wieder eine Wahl, ich muss jetzt irgendwie auch mein Privileg und meine Reichweite und meine Möglichkeiten nutzen, dieses Ding irgendwie auch zu bespielen. So, weil ich mache irgendwie, ich versuche mich irgendwie diskursiv zu beteiligen, indem ich einfach mitdenke an den Diskursen, versuche irgendwie teilzuhaben, Sachen beizutragen. Ich versuche die Vorgänge in der Gesellschaft irgendwie in mir zu verarbeiten und einen künstlerischen Ausdruck dafür zu finden. Ich unterstütze verschiedene Initiativen mit meinen finanziellen Möglichkeiten auch, keine Ahnung, ich bin Mitglied bei der Roten Hilfe, bei Pro Asyl und so weiter. Was kann ich noch machen? Und dann war klar, ich glaube, es könnte helfen, einfach im Wahlkampf, dann zur Europawahl und zu den Landtagswahlen im letzten Jahr, einfach unterstützend reinzugehen und mir einfach einen Eindruck zu machen und das Ding von innen kennenzulernen und nicht nur von außen alles aus Prinzip scheiße zu finden. Und stellte dann fest, dass ganz viele Leute aus der aktivistischen Szene, ganz viele Leute aus der radikalen Linken, aus der Bewegungslinken (.) [00:39:53] plötzlich auch eintreten. Caro Rackete ist das Europaparlament angetreten, zwar als Parteilose, aber für die Linke. Da dachte ich mir auch, selbst wenn jemand wie sie, die ja wirklich fernab von jeglichem bürokratischen Rumgepupse irgendwie ganz konkrete Politik macht, als Kapitänin irgendwie eines Schiffes in der zivilen Seenotrettung und auch als Klimaaktivistin, das war für mich irgendwie auch ein Zeichen. Und jetzt ist es halt irgendwie der Punkt, dass ich relativ frontal mich mit in den Wahlkampf gestürzt habe, vor dem Hintergrund, auch wie jetzt irgendwie in den letzten Monaten die Union und die AfD, also die anderen Parteien irgendwie vor sich her getrieben haben in den Diskurs. Es ist einfach an der Zeit ein paar, also für mich ein paar Eitelkeiten und ein paar, ja auch ein bisschen Trägheiten zu überwinden, um mich irgendwie einzufinden und einzulesen und zu beteiligen in Sphären, von denen ich mich sonst eher ferngehalten habe. Weil wir haben ansonsten, also es wird halt einfach gerade nicht besser. Und wir sehen es in vielen Gesellschaften, die Entwicklung sind einfach [00:40:54] dramatisch. Die Faschisierung schreitet voran und es ist vielleicht nicht der beste Weg, aber es ist für mich absolut gangbarer und für den Moment richtiger Weg, da zu unterstützen und auch in parlamentarische Vorgänge zumindest als Supporterin einzubringen. Also ich habe nicht vor, irgendwas zu, ich werde nirgendwo kandidieren für irgendwas oder so. Das liegt mir total fern, das kann andere viel besser. Und ich glaube auch so, ich glaube man braucht auch eine gute Selbstkontrolle, um nicht ab und an mit dem Arsch an die Decke zu gehen. Also die Vorstellung, da sitzen halt Leute irgendwie in der Kommune, im Kreis, im Landtag oder im Bundestag und hören sich diese Faschoscheiße an. Und es gibt so Regeln, wie man sich zu verhalten muss. Das ist schon nicht unerheblich so. Also deswegen, quasi aus der zweiten, dritten, vierten Reihe bin ich dabei. LAURA [00:41:47]: Okay. Und wie kann man sich das ganz konkret vorstellen? Also ich versuche im Podcast auch immer so ein bisschen hands-on zu bleiben. Wenn man das jetzt so als möglichen Weg für sich sieht, einer Partei beizutreten, wie funktioniert das dann? Man füllt ein Formular und dann zahlt man erstmal Mitgliedsbeitrag. Was passiert dann? Gibt es ein Onboarding? Keine Ahnung, kriege ich irgendwie regelmäßig ein Newsletter oder was passiert? SOOKEE [00:42:13]: Genau, alles das. Also es gibt ein Online-Formular, schreibst du rein, wer du bist, ob du schon mal bei einer anderen Partei warst, was deine Themen sind, womit du dich befasst, ob du schon mal irgendwo quasi parlamentarisch politische Verantwortung hattest oder oder oder. So ein bisschen einfach, ist nicht viel, ist nicht so aufwendig. Dann schickst du es ab und dann sagen die, herzlich willkommen. Also bei der Linken war es so, beim BSW wissen wir, dass die Leute versuchen, die Partei zu kommen, aber sie dürfen nur ihr Geld erlassen, mitmachen dürfen sie nicht. Und dann kriegst du halt die Mail und dann kriegst du einmal das Parteiprogramm gesendet und deine Mitgliedskarte, deinen Parteiausweis und dann gibt es halt sozusagen vom Kreis eine Einladung und dann gibt es ein Treffen. War dann irgendwie zwei Monate, nachdem ich eingetreten bin. Ich weiß nicht, wie regelmäßig die sind, aber es gibt halt dann eben den Newsletter und dann hast du halt alle möglichen Optionen, dich in Landesarbeitsgemeinschaften einzufinden, zu den Parteitagen zu kommen, zu den Landesparteitagen zu kommen, zu den Bundesparteitagen zu kommen. Zwar nicht als Delegierte, aber einfach als Besucherin. Kannst du vor Ort auch von der Debattenkultur einen Eindruck machen. Es gibt ganz viele Online-Stammtische und du wirst halt einfach [00:43:16] mit Newslettern zugeworfen, um wirklich in alle möglichen Dinge Einblick zu bekommen. Ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass ich irgendwie mir das alles komplett selber arbeiten muss, sondern da ist eine Menge vorbereitet, um Leute einzuladen. Und da liegen es tatsächlich gerade so, dass die irgendwie seit Oktober 23, seit dem Fraktionsbruch sozusagen, so was wie 15.000 Leute oder vielleicht sind es sogar 16.000 neue Mitglieder bekommen haben, was eine krasse Zahl ist. Also ich glaube nur die Grünen haben nach dem Ampelaus noch mehr bekommen, aber die sind insgesamt auch größer. Aber da sind gerade richtig viele Leute mit reingegangen. LAURA aus dem Off [00:43:48]: Als ich in der zweiten Hälfte des Januars mit Sookee gesprochen hatte, war die politische Lage noch ein bisschen anders. Es war noch bevor CDU und FDP offensichtlich mit der AfD rumkumpelten und die linke Abgeordnete Heidi Reichennek eine flammende Gegenrede dazu hielt, die viral ging. Heidi Reichinnek [00:44:06]: Herr Merz, an der politischen Differenz zum Trotz hätte ich mir niemals vorstellen können, dass eine christlich-demokratische Partei diesen Dammbruch vollzieht und mit rechts paktiert. (..) LAURA aus dem Off [00:44:22]: Auch ich war extrem angefasst und habe die Rede seitdem mehrmals geschaut. Heidi Reichennek ist seitdem zu einer Art Popstar der Linken aufgestiegen und sicherlich nicht ganz unschuldig an weitere über 17.000 Neuzugänge seit Ende Januar. Damit hat die Linke ihren bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2009 übertroffen und zählt nun 81.000 Mitglieder. Zum Vergleich, die Grünen sind im gleichen Zeitraum um 8.000 Mitglieder gewachsen und haben jetzt 166.000 Mitglieder, also doppelt so viele wie die Linke. Auch die AfD behauptet laut Tagesschau eine nie dagewesene Eintrittswelle von 4.000 Mitgliedern seit Juni 2024. Insgesamt sind es jetzt 52.000 Mitglieder. Ganz spannend eigentlich, dass das gar nicht so viele sind. Mit Hinblick auf die Bundestagswahl stimmen die vielen neuen Mitglieder bei progressiven Parteien optimistisch und gleichzeitig stand [00:45:22] aufgrund dieser voranschreitenden Faschisierung dieses Jahr zum ersten Mal sehr schnell fest, wen ich wählen werde, nämlich für eine starke linke Opposition im Bundestag. Geholfen hat mir dabei der Real-o-mat, der aufzeigt, wie die im Bundestag vertretenen Parteien in der Vergangenheit tatsächlich abgestimmt haben, im Gegenteil zum Wahl-o-mat, wo es ja nur um die Versprechen geht, und auch der feministische Wahl-o-mat namens Wahltraut ist wieder an den Start gegangen. Ich habe auch noch mal meine Folge zum Thema Wählen als Feministin, Nummer 21 ist das gehört, und finde, sie ist gut gealtert, also kann man echt nochmal hören. Falls du also nochmal auffrischen möchtest, woher solche Begriffe wie links oder rechts überhaupt rühren und was der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme ist, den Link zur Folge findest du in den Show Notes. Und übrigens, selbst wenn du in Deutschland kein Wahlrecht hast, ist es bei den allermeisten Parteien möglich, beizutreten. Just saying. (.) SOOKEE [00:46:21]: Also ich bin wahrlich nicht die Einzige, die diesen Gedanken hatte und das finde ich ein gutes Zeichen, weil also das erste Ziel ist jetzt einfach erstmal den Verbleib im Bundestag zu sichern, so dass da zumindest drei Direktmandate, zumindest über Gregor Gysi, Bodo Ramelow und Sören Pellmann, hoffentlich auch über Ferhat Kocak in Neukölln gesichert werden. Das ist ziemlich, also davon gehen wir alle aus. Da müsste schon echt ein paar Naturgesetze aufgehoben werden, dass das irgendwie nicht funzt. Aber von da aus geht es halt vor allen Dingen auch wieder darum, also einfach um linke Positionen im Bundestag zu haben, damit es Leute gibt, die widersprechen. Damit es irgendwie auch im journalistischen Aufgriff der Dinge, die im Parlament stattfinden, linke Positionen vertreten sind. Das ist halt einfach super wichtig. Der Rechtsruck, der immer so ein bisschen holter-die-polter irgendwie so beschrieben ist, das ist eine Faschisierung. Das ist ein Riesenproblem. Also da gibt es einfach sehr, sehr viele Einzelpersonen und erstaunlich große Menschengruppen, die massiv darunter leiden werden, wenn sich das so vollzieht, [00:47:26] wie es tut. Und im Prinzip so wichtig irgendwie einzelne Initiativen sind und lokale Gruppen und irgendwie ein Lesekreis und eine Queeraktionsgruppe oder Leute, die sich irgendwie (...) bei Extinction Rebellion oder der letzten Generation oder bei Greenpeace oder so, das sind ja alles total wertvolle Gruppen. Das ist alles unheimlich wichtig. Oder in einer Gewerkschaft. Es gibt ja unheimlich viele Möglichkeiten. Ich glaube, das Wichtige ist einfach nur, dass man sich organisiert und dass man sich kollektiviert und sich zusammenschließt. Weil, wenn ich den ganzen Scheiß in meinem Kopf habe und ab und zu meine Meinung droppe zu den Dingen, ist irgendwie schön und gut, aber relevant, wissen wir, wird es ja dann eigentlich erst, wenn klar ist, dass es hier keine Einzelmeinung, sondern hier gibt es einfach Gruppengrößen, die von den Entscheidungsträgerinnen nicht mehr übersehen werden können. Und das ist, glaube ich, ja, also es muss gar nicht die Partei sein, sondern einfach, es geht insgesamt darum, sich zusammenzuschließen und aus der Vereinzelung zu kommen. Es gab vor einer Weile mal so einen [00:48:26] Diskurs um so Hyperpolitisierung, also das die sogenannte Politikverdrossenheit oder politische Unkenntnis von jungen Generationen, die als jungen Generationen ewig vorgeworfen wurden. Ihr interessiert euch irgendwie nur für euch selber. Ihr wollt nur euren Spaß und euch am Wochenende irgendwie einreinstellen. Aber ihr übernehmt keine Verantwortung für die Gesellschaft, indem ihr euch halt irgendwie nicht mit politischen Vorgängen und Themen befasst. Und das ist ja nur wahrlich, hat sich ja wahrlich verändert. Also auch durch die Socials, das halt im Prinzip eine ganz andere Aufbereitung von politischen Themen und Diskursen gegeben ist und einfach sehr junge Menschen krasse Einblicke haben, auch aus Notwendigkeit, Klimagerechtigkeit und so weiter heraus, sich mit politischen Themen befassen. Aber damit, mit diesem politischen Bewusstsein, relativ wenig gemacht wird. So alle haben das in ihren Köpfen und droppen so irgendwie ihre Statements. Und dann wird auch quasi identitätspolitisch viel ausgehandelt. Aber wie kriegen wir jetzt so was, was wirklich irgendwann eine kritische Masse erreichen kann? Das ist LAURA [00:49:27]: eigentlich das Ding. Ja, was das angeht, habe ich immer das Gefühl, als junger Mensch hat man dann eh immer mit diesem Vorurteil zu kämpfen, von wegen, naja, du gehörst eh nochmal auf die Weide. So ungefähr. Also ich glaube, bei mir hatte damals diese Politikverdrossenheit auf jeden Fall auch eine Rolle gespielt, weil ich auch so ein bisschen war, naja, also selbst wenn ich jetzt politisch wäre, wen würdest du denn kümmern? Also so diese, ja, adultistische, naja, gut. SOOKEE [00:49:59]: Aber den Adultismuspunkt, den muss man wirklich, den darf man nicht unerwähnt lassen, weil du gerade gesagt hast, dass das ein adultistisches Ding, irgendwie jungen Menschen zu sagen, ja, ja, ist ja süß, dass es euch interessiert. So, hier hast du deinen Keks, tschau. Das ist wirklich nicht zu unterschätzen. Also das Wahlalter muss abgesenkt werden. Das ist zum Beispiel so ein Punkt, dass auf kommunaler und Europaebene dürfen 16-Jährige wählen, auf Bundesebene nicht. Was für eine Logik. Erklär's mir. Das ist zum Beispiel so was, was ich total gut finde, dass die Linke das irgendwie auch fordert, dass das Wahlalter auch für die Bundestag-, also auf Bundesebene für die Bundestagswahl abgesenkt wird. Junge Menschen haben die Möglichkeiten, sich zu informieren. Wie viele Leute, wie viele Erwachsene, sogenannte Erwachsene, ü18-Leute, treffen ihre Entscheidung entlang von Wahlplakaten, so, ja? Das ist auch keine informierte Haltung, so. Also das ist totaler Bullshit, davon auszugehen, halt wirklich feindlich gegenüber jungen Menschen zu sagen, die verstehen das noch nicht, so. Ja, also das geht gar nicht. LAURA [00:50:45]: Ja, voll. Stimme ich dir absolut zu. Es gibt sozusagen eine kleine Tradition bei Feminismen in Aktion und zwar frage ich meine Interviewee immer, was ich quasi die nächste Gästin, den nächsten Gast dann fragen soll. Und aus dem letzten Interview mit Bianca Jankowska, die hat einen Blog, der heißt Groschenphilosophin, also wo sie auch schon seit zehn Jahren über Feminismen und so weiter bloggt, habe ich das eben auch gefragt, was denn ihre Frage an die nächste Gästin wäre, ohne dass sie jetzt wusste, wer da kommt. Und ich würde dir diese Frage jetzt einfach mal vorspielen. Bianca Jankovska [00:51:21]: Was müssen Männer jetzt tun, dass sie ihr eigenes Umfeld radikalisieren? Wieso müssen immer Frauen das machen oder Flinta? Was würdest du konkret den Männern in deinem Umfeld sagen, raten und vielleicht sie auch beraten in dem Sinne, dass sie jetzt selbst mal in die Pötte kommen? LAURA: Na ja, komm, mit Männern kennst du dich doch aus. SOOKEE [00:51:53]: Ich kenn mich natürlich mit Männern aus. Also für mich als weiße CIS-Person gibt's die Erfahrung, dass ich weiß, wie trans Leute und Leute of color, manchmal ja auch in Personalunion, abgefuckt sind, wenn wir nur labern und nicht machen oder nur labern und dann plötzlich die Fresse halten, wenn es schwierig oder ungemütlich wird. Ich weiß, wie Leute, für die ich da sein will, genervt sind von Leuten wie mir, wenn wir uns nur die Rosinchen rauspicken. Und das macht, dass ich, also ich kenne sozusagen beide Seiten. Ich weiß, was es heißt, im Stich gelassen zu werden und ich weiß, wie meiner einer im Stich lässt, wenn es wirklich ans Eingemachte geht, an Ausdauer geht, an Glaubwürdigkeit geht, an Nachhaltigkeit, an Konsequenz und so. Diese Erfahrungen machen weiße, abelisierte, nicht-jüdische CIS-Männer heterosexuell nicht. (.) Das ist deren großer Nachteil, glaube ich, dass sie diese Erfahrungen nicht, also die kennen halt [00:52:57] nicht beide Perspektiven. Ich wünsche mir Stärke von denen, im Sinne von wirklich auch da hinzugehen, wo es weh tut. Ich hatte gerade in meinem engeren beruflichen Umfeld eine Situation, wo sich die Spreu vom Weizen getrennt hat, wo ich gefordert habe, dass ein Täter-Schützer nicht toleriert wird. Also nicht ein Täter, sondern nur ein Täter-Schützer. Wir sind schon quasi im konzentrischen Kreisein weiter, weil das für mich einfach ganz klar inkompatibel war. Ich habe darüber diskutiert, jetzt müssen wir uns hier mal entscheiden. Und da gab es welche, für die das total klar war, und es gab welche, für die es nicht total klar war. Und ich dachte, dass für diejenigen, (.) die sich dann sozusagen entschieden haben, es sich leicht zu machen, ich dachte, die nehmen das voll mit und nutzen das irgendwie so und gehen raus und sagen, wir trennen uns, weil wir sind Feministen. Wir beweisen jetzt, dass wir Feministen sind. Ja, ihr kommt, das ist die Gelegenheit auf ein Silbertablett. Aber es hat nicht gereicht. Und ich war schwer enttäuscht und bin es auch immer noch. Ich weiß nicht, [00:53:57] in der Fitness-Bubble sagt man, no pain, no gain. Und ich bin ja immer dafür, die Dinge spielerisch zu betrachten, selbst wenn sie sehr, sehr ernst sind. Und ich wünsche mir von Männern, dass sie in diesem Spiel, also von Cis-Männern, dass sie in diesem Spiel auch unangenehme Entscheidungen treffen und das als Wachstum begreifen. Und dass sie zurückschrecken vor der Feigheit, die sie an den Tag legen, wenn sie es sich leicht machen. Und dass sie wirklich sich Reflexe antrainieren, auf sexistische Äußerungen zum Beispiel zu reagieren. Einfach aus Prinzip. Mit allen Konsequenzen. Und sich anzumelden für die Kinderbetreuung, anzumelden für die Putzschicht. Nimm dein Geld, mach einfach einen Dauerauftrag jetzt. 20 Euro jeden Monat fürs lokale Frauenhaus. Einfach machen. Nicht telefonieren, Applaus in Ordnung und (.) Zuspruch abzuholen. Einfach machen. Einfach jetzt. Dann auch wieder vergessen. Kack egal. Die 20 Euro werden dir wahrscheinlich nicht so krass wehtun. Oder was auch immer. Sich so irgendwie ein Ding zu suchen. (.) [00:54:59] Und dann irgendwie bilanzieren nach einer Weile. Hat es was gebracht? Hat es nichts gebracht? Was habe ich daraus gelernt? Und einfach an so eine Selbstverständlichkeit zu kommen. (..) LAURA [00:55:09]: Danke. Was würdest du denn die nächste Gästin oder den nächsten Gast fragen wollen? (..) SOOKEE [00:55:15]: Also weil für mich das Thema Adultismuskritik, also Adultismus eben als das gesellschaftliche Machtverhältnis von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen unheimlich wichtig geworden ist in den letzten Jahren. Und das im Feminismus ausgesprochen wenig abgebildet wird. Adultismus ist ein Thema, was krass unterrepräsentiert ist. Außer bei Leuten, die Kinder haben. Also auch da oft nicht. Aber das ist sozusagen oftmals der Einstieg. Was viel aussagt über unser Verständnis von quasi der Objekthaftigkeit von Kindern. Weil es sind unsere Kinder. Das heißt, Adultismuskritik wird oftmals eher als kritische Familien- oder Erziehungsratgeber missverstanden und nicht als Aufforderung, Kinder als gesellschaftliche Gruppe zu verstehen. (.) Meine Frage wäre, hast du dich schon mit Adultismus aus feministischer Perspektive befasst? Und wenn ja, was sind so deine Schritte darin? Also inwiefern denkst du Adultismus und Feminismus zusammen? Und wie äußert sich das in deiner politischen Praxis? LAURA [00:56:14]: Oh ja, das finde ich auch sehr spannend. Cool, danke dafür. (..) LAURA aus dem Off: Falls du es jetzt nicht erwarten kannst, bis das Thema Adultismus hier weiter besprochen wird, schau doch mal beim Lila Podcast vorbei. Dort hat Laura Lukas eine Folge mit Pädagogin und Autorin Susanne Mierau aufgenommen. Und falls du mit einem Kind horchen möchtest, was Adultismus ist, empfiehlt sich die KAKADU-Folge vom Deutschlandfunk zum Thema. Die Links findest du in den Shownotes. (.) Dann bleibt mir jetzt so ein bisschen die letzte Frage, so in Richtung feministische Vision. Wofür ist es nie zu spät? SOOKEE [00:56:51]: Puh. Zum Beispiel, mit sich auch ehrlich zu werden. Ich verwende den Begriff intersektional auf meine eigene Person nicht, weil ich weiß, dass ich als weiße, Frau mit einem Zugang zu akademischer Bildung und die es sich leisten kann, als selbstständige Diskurstante und Sängerin ihr Ding zu machen. Ich lebe auch nicht in Saus und Braus, aber ich komme ganz gut über die Runden. Also was ich meine, es ist nicht zu spät zu gucken, wo ich mir auch Sachen rausnehme, die gerade dran sind. (.) Aber steht mir das zu? Bin ich wirklich so kritisch? Wo mache ich es mir leicht? Was nicht heißt, dass man sich kasteilen muss von früh bis spät und nackt auf dem Baum wohnen, nichts mehr konsumieren. Das ist alles nicht gemeint. Aber wirklich zu gucken, (.) wo kann ich noch weiter nach innen wachsen? Ich glaube, das ist so ein bisschen eine Frage nach Glaubwürdigkeit vor sich selber. Dafür ist es nicht zu spät. Ich glaube, [00:57:57] da ist immer noch Platz nach oben oder nach innen. Immer noch Platz nach innen. (.) LAURA [00:58:02]: Zu mir meintest du vorhin, es ist nie zu spät, mit dem Sprayen anzufangen. Vielleicht google ich dann gleich mal, was es da so für Initiativen gibt, wo ich vielleicht doch mal ausprobieren kann. SOOKEE [00:58:15]: Wie geil. Mir war das, also ich peil's total. Ja, mach das. (....) Hab in die Illegalität gesetzt. (.) LAURA [00:58:28]: Naja, vielleicht gibt es ja auch erstmal so einen gesetzten Rahmen. SOOKEE [00:58:31]: Ja, total. Und es muss ja auch nicht immer die Dose an der Wand sein. Selbst wenn es eine illegale Wand ist, kannst du sie auch einfach auf Papier. Mit der Ästhetik und der quasi das, was dein Muskelgedächtnis entwickeln wird, wenn du lernst, sozusagen in diesem bestimmten Stil einfach Buchstaben und Characters zu entwickeln. LAURA [00:58:49]: Ja, voll. Also mich interessiert halt wirklich so, wie das überhaupt funktioniert. Das ist eigentlich meistens mein Interesse. Also weil dann höre ich oft auch wieder auf mit Dingen. Wenn ich dann so merke, okay, ich glaube, ich habe es jetzt so in den Grundzügen verstanden. Früher dachte ich immer so, das wäre was Schlechtes. Also ein bisschen dieses, nennen wir es so ein Tausendsassa oder so. Aber mir geht es halt einfach immer nur darum, so Dinge zu verstehen, wie sie funktionieren. Und gerade jetzt, wo ich viel ja auch mit dem Kinderwagen irgendwie draußen unterwegs bin, dann habe ich ja in diesem Slowmotion auch ein bisschen Zeit, mich dann da immer so anzugucken, was da so an den Wänden ist. Das ist schon mal so ein Interessanter, da so mit den Schattennotionen. (....) Okay, cool. Danke dir auf jeden Fall erstmal für dieses Gespräch, dass du mich reingelassen hast in deine Geschichte. SOOKEE: Gerne, gerne. Danke für dein Interesse. LAURA: Das war's. Vielen Dank. SOOKEE: Danke dir. (.....) LAURA aus dem Off: Also Leute, das war echt ein Selbstläufer. Ich hätte Sookee noch ewig zuhören können. Und ja, [00:59:54] also wenn mich mal jemand beim Sprühen mit dabei haben möchte, sag Bescheid. Es wird Zeit. Ich danke Sookee nochmal für ihre Offenheit und Spontanität und verbleibe hier wie immer mit feministisch vorsätzlichen Grüßen. Tschüss, bis zum nächsten Mal.