Folge 1: Schlüsselmomente: Doch nicht alles so gerecht.
Was Frauen eigentlich für ein Problem haben, wo doch eh schon alles erreicht ist? Wählen, arbeiten, alleine reisen - geht doch alles. Dachte ich auch. Doch rückblickend fallen mir und Freund*innen dann doch einige Situationen ein, in denen gar nicht mal alles so gerecht war wie gedacht. Diese Schlüsselmomente haben mich inspiriert, mich näher mit Feminismen zu beschäftigen. Für mich und dich inspiziere ich die Lage - und du kannst dabei zuhören.
Danke an: Lena, Wiebke, Malte, Marius, Serafin, Thomas, Darius & natürlich alle Sprachnachrichtler*innen
Coverdesign: Svenja Limke
Titelmusik: Louis Schwadron
Shownotes zur Podcastfolge:
Das sind die Berufswünsche von Kindern und Jugendlichen
Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung
1000Dank an Lena, Wiebke, Malte, Marius, Serafin, Thomas, Darius & natürlich alle Sprachnachrichtler*innen
Coverdesign: Svenja Limke
Titelmusik: Louis Schwadron
Illustration: Philine Stich
Transkript
Die Folge als Text!
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[00:00:19]: Ich bin Laura und das ist mein Podcast Feminismus mit Vorsatz. Ich bin 28 Jahre alt und wohne in Berlin. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich vor dem Thema Feminismus selbst total zurückgeschreckt bin, es aber irgendwie auch interessant fand. Gleichzeitig hatte ich immer das Gefühl, dass es doch sehr akademisch abläuft und ja, dass überall Fettnäpfchen aufgestellt sind, in die ich ganz sicher reintreten werde. Ich hatte irgendwie keinen Bock, dass mich jemand als gute oder schlechte Feministin beurteilt, ja vor allem wollte ich mich selbst nicht beurteilen und irgendwie wollte ich auch nach wie vor ohne schlechtes Gewissen meinen Freund fragen, ob er mein Fahrrad reparieren kann. Dieser Podcast soll dazu da sein, mich und damit auch dich Stück für Stück an das Thema anzunähern, Expertinnen zu fragen, ohne selbst die Expertin sein zu müssen. Es soll eine Einführung sein, eine Reise, bei der ich dich an die Hand nehmen möchte. Es beginnt mit einem Gefühl, irgendwie dumpf. So ganz ausbreiten kann es sich nicht, denn der Kopf [00:01:23] sagt, ist halt so. Aber dann häufen sich die Momente, Situationen, in denen du merkst, dass irgendwie doch nicht alles so gleichberechtigt ist, wie gedacht. Ich nenne das Schlüsselmomente. Mein Schlüsselmoment damals war mein Opa, der immer super viel gebaut hat. Er hatte ein großes Grundstück, über erstandene Hütten rum, einer davon war die große Werkstatt und er hatte immer zu tun, er wollte immer noch irgendwas Neues bauen und ich fand das total interessant. Aber wenn er wirklich mal Hilfe brauchte, dann kam er raus und hat gefragt, wo denn mein Cousin ist. Obwohl ich und meine drei Cousinen vor ihm standen und genauso zwei Hände hatten und ihm hätten helfen können, irgendwas zu halten oder so. Aber er hat bei dem Thema einfach durch uns durchgeschaut und weiter nach meinem Cousin gesucht. Ich kann mich einfach noch ziemlich lebhaft an dieses Gefühl erinnern, dass ich das damals nicht verstanden habe, dass ich ihm gerne geholfen hätte, dass ich gerne mehr gelernt hätte. Ich glaube, das war einfach einer der ersten Momente, an die ich mich erinnern kann, [00:02:24] wo wirklich krass aufgrund meines Geschlechts unterschieden wurde. Ich will mich nun also auf die Reise begeben. Mich näher mit dem Thema Feminismus beschäftigen, sehr viel näher. Als allererstes tauchen super viele Fragen auf. Warum Feminismus? Wie läuft das ab? Was muss ich da machen? Was muss ich wissen? Was bedeutet das für mein Leben, für die Gesellschaft? Wie unterscheiden sich Feminismen und werde ich irgendwann komplett desillusioniert und verbittert sein? Und was sind die täglichen Herausforderungen? Wer sind natürliche Feindinnen? Und was muss passieren? Wovon lebt der Feminismus und wie kann er sich selbst abschaffen? Und wo zur Hölle fange ich an? (.) Ich denke, wenn ich zehn Leute frage, was Feminismus ist, gibt es wahrscheinlich zwölf verschiedene Antworten. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, zu Beginn keine Definitionsdebatte zu starten, sondern erstmal nach weiteren Schlüsselmomenten zu fragen. Ja, und das habe ich dann auch gemacht. Ich habe meine Freundinnen gefragt und tatsächlich auch von einigen S05 [00:03:27]: Sprachnachrichten bekommen. Ich hatte einen sehr guten Freund in der dritten Klasse. Der hat mich zum Geburtstag eingeladen. Darauf habe ich mich natürlich schon gefreut. Und bei dem Geburtstag habe ich dann festgestellt, dass ich das einzige Mädchen war, das eingeladen war. Und das habe ich halt eigentlich erst richtig verstanden, als wir draußen gemeinsam alle Fußball gespielt haben. Und ich habe schon immer sehr gerne Fußball gespielt und habe auch in den Pausen ab und zu Fußball gespielt. Und genau an dem Geburtstag wurde mir dann gesagt, dass ich nicht Fußball spielen darf und dass ich zugucken muss und mich daneben setzen sollte und zujubeln musste. Und ich saß dann und habe gar nicht verstanden, warum ich denn jetzt nicht mitspielen darf, weil ich ja sonst auch mitspiele. Und das war für mich natürlich ein ganz trauriges Erlebnis, weil einer meiner Freunde genau mich sozusagen ausgegrenzt hat an dem Geburtstag und das nur S06 [00:04:16]: aufgrund von meinem Geschlecht. Im Vergleich zur Fußball-WM der Männer wird dann doch eher gering über die Fußball-Frauen berichtet. Warum sollte Frauenfußball auch spannend sein? Fußball ist ja männlich. Das scheint mit Tischfußball oftmals nicht anders zu sein. Ich habe in meinem S03 [00:04:33]: letzten Job richtig krass angefangen, so Kicker zu spielen mit meinem Arbeitskollegen. Der stand da halt in der Küche rum und wir fanden das immer alle cool. Und wir haben halt so oft gespielt, dass wir waren halt irgendwann so ein eingespieltes Team. Und man ist ja auch irgendwann besser geworden da drin, weil man es einfach jeden Tag gemacht hat. Und als ich jetzt in meinem neuen Job angefangen habe, habe ich mit drei Typen gespielt und ich war die einzige Frau, die da stand. Und die waren alle total perplex, dass ich das ja kann. Und der eine Arbeitskollege meinte sogar, ja krass, obwohl du eine Frau bist. Ich bin richtig sauer geworden in dem Moment. Ich habe ihm da auch, also ich hätte ihm am liebsten eine geknallt dafür, aber ich habe natürlich auch gesagt, was soll denn das heißen? Was hast du denn für eine Einstellung gegenüber Frauen? So einer der Dinge, wo ich dachte, was für ein krasses Klischee-Denken haben denn manche Typen. Und der ist nicht so viel älter als ich. Ich glaube, der ist nicht mal älter als ich. S06 [00:05:17]: Abgesehen von Fußball ist alles, was mit Technik zu tun hat, komischerweise auch ganz schön männlich. In einem Interview, das du später mal zu hören bekommst, erzählte mir Martina Schöggl von der Sorority e.V. in Wien von einem ihrer Schlüsselmomente. (.) S04 [00:05:33]: Ich habe eine Zeit lang aufgelegt in Wien und nicht nur einmal musste ich an dem Abend, an dem ich in dem Club aufgelegt habe, vorne an der Kasse beim Eintritt tatsächlich diskutieren, ob ich da jetzt reinkomme gratis oder nicht, weil nicht davon ausgegangen wurde, dass eine Frau Artist ist heute. Und wir haben zu zweit aufgelegt, wir dann unser Equipment an der Tür auspacken mussten und sagen müssen, hallo, wir sind hier mit Equipment, wir wollen da rein. (.) Und das in einer Szene, die sich selbst progressiv einstufen würde und so. Und das ist schon extrem, extrem furchtbar, finde ich. S06 [00:06:06]: Ja, oder erinnerst du dich noch an deine Schulzeit, als Lehrerinnen den Videorekorder nicht zum Laufen gekriegt haben? Wer wurde eigentlich gefragt? (.) S01 [00:06:14]: Und da erinnere ich mich eben an viele Geschichten so während der Schulzeit schon, wo ich das natürlich niemals Feminismus genannt hätte mit irgendwie zehn Jahren oder so. Aber das zum Beispiel auch, wenn es darum ging, in der Schule den CD-Player oder den Videorekorder zum Laufen zu bringen, dann wurden immer irgendwelche Jungs aus der Klasse gefragt. Und ich habe immer nicht verstanden, warum das so kompliziert sein soll. Weil zu Hause hat man das ja auch gemacht, dass ich irgendwie meinen Ghetto-Blaster irgendwie in der CD eingelegt und die CD angeschaltet habe. Und warum das in der Schulklasse immer die Jungs machen sollten, sich mit der Technik beschäftigen, wurde es doch und das dann so gefeiert wurde, als war das was ganz Besonderes. Dabei dachte ich doch, das kann doch jeder so einen Videorekorder bedienen. S06 [00:07:02]: Ja, wer kennt das nicht? Mittlerweile sind es Beamer und Smartboard. Aber die Frage der LehrerIn ist dieselbe geblieben. Kann mir mal jemand helfen? Gustav, kommst du mal? Immerhin hat ein Freund von mir schon feststellen können, dass das nicht so ganz spurlos an ihm vorbeigegangen ist. (.) S00 [00:07:18]: Das ist auf jeder Party überall so. Ich kenne es selber. Wenn zwei Frauen am Beamer stehen, habe ich sehr viel schneller den Radschlag parat, ohne Ahnung von Technik zu haben, als wenn da zwei Männer stehen. Ich beobachte es selber bei anderen, denke so ein Idiot, aber ich weiß, ich mache es selber auch so. Und ich merke so, dass es sehr viel schwerer fällt, mich zu bremsen. S06 [00:07:35]: Nicht umsonst gibt es mittlerweile einige Women in Tech-Initiativen, die Kurse und Raum für Austausch bieten. Vorbilder sind halt wichtig. Bei einer Veranstaltung habe ich mal von dem Scully-Effekt gehört. Der geht auf die FBI-Agentin Dana Scully aus X-Faktor zurück und meint damit, dass Mädchen, die dieser Agentin dabei zugesehen haben, wie sie knifflige Fälle löste, danach erhöhtes Interesse an den Mitberufen zeigten. Also sich dann plötzlich viel mehr für Mathematik, Informationstechnik, Naturwissenschaften und allgemein für Technik interessierten. (..) Eine Studie der Apinio GmbH vom letzten Jahr zeigt, dass junge Technik und vermeintlich actionreiche Berufe wie Polizist oder Pilot nach wie vor stark bevorzugen und sich Mädchen viel eher in den helfenden Berufen sehen. Und ja, reden wir dann über die täglichen Beschäftigung von Frauen, kommt der Begriff Carework schnell zum Vorschein. Er meint aber nicht die bezahlte Pflege [00:08:37] im Beruf, sondern die unbezahlte Arbeit, die Frauen im Vergleich zu Männern immer noch überwiegend leisten. Also putzen, organisieren, einkaufen, die Pflege von Kindern, Kranken oder alten Menschen, die Beziehungsarbeit zu Freundinnen, für die eigenen Kinder in Ehrenämtern. Sich kümmern, zuhören, für jemanden da sein. Das ist alles irgendwie weiblich besetzt. Ein Freund von mir musste sich da offensichtlich auch hinterfragen. Also ich glaube, ein Schlüsselerlebnis war für S00 [00:09:08]: mich auf jeden Fall, dass ich es mal geschafft habe, einer Freundin so lange mit meinen persönlichen und mentalen Problemen zuzuquatschen, bis sie irgendwann mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer gegangen ist. Und da ist mir dann leider dann erst im Nachhinein aufgefallen, dass ich eigentlich immer nur zu meinen weiblichen Freundinnen gehe, wenn ich irgendwie Probleme habe, über die ich reden will und bei denen dann sozusagen meinen mentalen und persönlichen Müll ablade, wenn man das so nennen will. Und mit meinen männlichen Freunden über sowas eigentlich gar nicht rede. Und da ist mir dann so das Konzept Carework mal in den Sinn gekommen, dass es im Prinzip eigentlich immer Frauen sind, die sich um das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen kümmern. Und das ist auf jeden Fall so ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, das mir persönlich in letzter Zeit sehr häufig begegnet ist und das mir auch an mir selber sehr aufgefallen ist. S06 [00:10:11]: Während sich Männer also hier und da ganz gerne bei ihren weiblichen Freundinnen ausheulen, gibt es natürlich auch Frauen, die gern unter Männern sind. Doch so wie meine Freundin zu Beginn, die beim Kindergeburtstag nicht mit den Jungs Fußball spielen durfte, musste auch eine andere Freundin feststellen, dass es als einzige Frau unter Männern echt herausfordernd sein kann. (.) S02 [00:10:33]: Für mich ist Feminismus wichtig, weil ich ganz lange geglaubt habe, dass es eine Selbstverständlichkeit ist und auch in meinem Leben eine Selbstverständlichkeit, weil ich in Jungsgruppen gut zurechtkomme und akzeptiert bin, zumindest vermeintlich, bis mir aufgefallen ist, dass ich die ganze Zeit darum kämpfen muss, um da gleichwertig mit Mitglied zu sein und immer extrem stark, extrem selbstbewusst und trotzdem zurückhaltend auf so eine weibliche Art und Weise sein muss. Und ich dachte mir, hier sind eindeutig Unterschiede vorhanden, zumal so eine richtige Gleichheit in ganz vielen Bereichen dann irgendwie doch nicht gewährleistet wurde und ich da keine Lust mehr drauf habe und deshalb darüber sprechen möchte. Und ja, ich glaube, dass Solidarität unter Frauen der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Deshalb habe ich Bock auf den Feminismus. (.......) S06 [00:11:37]: Solidarität scheint eine der größten Herausforderungen unter Feministinnen zu sein. Verschiedene Strömungen unterschiedlicher Generationen und einfach Meinungsdifferenzen auch innerhalb von Gruppen machen den gemeinsamen Kampf nicht einfach. Letztendlich ist das ja aber bei den meisten Bewegungen so. Die Bewegung reibt sich schließlich am Status quo. Wieso sollte dann innerhalb der Bewegung keine Reibung stattfinden? Und Solidarität unter Frauen bedeutet jetzt auch nicht, dass alle Frauen super gut befreundet sein müssen. Das Ganze kann auch erstmal kleinteiliger gesehen werden. Also nicht noch einmal einen draufsetzen, wenn über eine Frau gelästert wird. Frauen auf der Arbeit, im Studium, in der Schule, irgendwo im Alltag unterstützen, wenn sie ungerecht behandelt werden. Also Hilfe anbieten, wenn Frauen Gewalt, ob physischer oder emotionaler Natur, ausgesetzt sind. Einfach aufmerksam sein und aufgrund des gleichen Zieles, also der Gleichstellung aller Menschen, unbedingt zusammenhalten. Gerade Gewalt an Frauen sollte ein viel größeres Thema [00:12:39] sein. Eine Studie der Europäischen Grundrechteagentur im Jahr 2014 hat festgestellt, dass jede dritte Frau in Europa, die über 15 Jahre alt ist, schon sexuelle und oder körperliche Gewalt erlebt hat. Jede vierte in Deutschland lebende Frau ist statistisch mindestens einmal in ihrem Leben der Gewalt ihres Partners ausgesetzt. Der sogenannte Netzfeminismus hat mit den Hashtags Aufschrei und MeToo viel geleistet, damit Fälle von sexualisierter Gewalt sichtbarer werden. S00 [00:13:11]: Also ein Schlüsselmoment war, dass meine Schwester, die ist zwei Jahre älter als ich, wahnsinnig wütend nach Hause kam, weil irgend mit 13 glaube ich, so ein Typ dann mit dem Auto neben ihr hergefahren ist und sie verbal belästigt hat und sie dann von irgendeinem elfjährigen U-Bahn begrapscht wurde. Was mich total geprägt hat, weil ich habe mich echt dann über Jahre nie getraut, richtig Frauen anzusprechen, weil ich dachte, ich will jetzt nicht wie so ein Lustverbrecher wirken. Und dann war das, das war vor Aufschrei gab es mal so etwas, wo dann Frauen, oder war es Aufschrei, weiß ich nicht, mehr genau so geschrieben haben über Übergriffe, die sie erlebt haben. Da habe ich drei Nächte kaum geschlafen, sondern habe das nur gelesen. (.) S06 [00:13:50]: Sehr wahrscheinlich meinte er die Tweets rund um den Hashtag Aufschrei. Anlass dazu war ein Artikel von Laura Himmelreich, in dem sie Rainer Brüderle aus der FDP beschuldigte, sich ihr gegenüber sexuell übergriffig verhalten zu haben. Daraufhin begann Frauen, ihre eigenen Erfahrungen auf Twitter zu teilen. In nur einer Woche wurde der Hashtag 57.000 mal genutzt. Wobei nicht alle Postings von sexistischen Erfahrungen berichten, denn KritikerInnen benutzen den Hashtag ja auch, um zurückzuschießen. Also zum Beispiel, um so konstruktive Dinge zu posten wie, kriegt euch mal wieder ein. Also was hatten wir bis jetzt? Plattenteller, Werkzeug, Fußball und Technik sind schon mal nichts für Frauen. Dafür können sie sich super um ihre Mitmenschen kümmern, am liebsten unbezahlt. Joa und als Dank dafür lassen sie sich dann misshandeln. Zynismus aus. Ich denke, diese Beispiele zeigen ein paar wichtige Ausschnitte der Baustellen, auf denen Feministinnen [00:14:50] eben so arbeiten. Wahrscheinlich sind dir dadurch auch schon Situationen eingefallen, die so einfach nicht hätten sein müssen, wenn Gleichberechtigung schon Realität wäre. Denn daraus ziehen wir die Motivation für, ja, was jetzt eigentlich? Die Schlüsselmomente sind da und die Schieflage ist klar. Und auch mir fallen jetzt noch viel mehr Sachen ein. Was ist zum Beispiel normal daran, dass ich seit ich zwölf bin meine Outfits nach, könnte schlampig wirken, macht fett oder es okay kategorisiere. Aber was mache ich jetzt mit der Erkenntnis? Wie kann ich in Aktion treten? Mit diesen Fragen im Gepäck bin ich auf die Suche nach Interviewpartnerin gegangen. Gefunden habe ich zwei KünstlerInnen bzw. Aktivistinnen, die mit ihren Arbeiten zum feministischen Denken inspirieren. Mit Zettel und Stift oder auch mit Stickerei auf Baustellen. Na was? Naja, ich habe jedenfalls viel gelernt und du kannst das auch in der nächsten Folge. (..) Kannst du dich denn an eine Situation in deinem Leben erinnern, in der du gemerkt hast, [00:15:51] dass irgendwie doch nicht alles so gerecht ist wie gedacht? Oder in der du dir gewünscht hättest, dass es anders gelaufen wäre? Wie schön wäre es zum Beispiel gewesen, wenn mein Opa damals nicht durch mich durchgeguckt hätte. Wenn er gesagt hätte, ich möchte nun den zwanzigsten Schuppen auf meinem Grundstück bauen. Wenn du möchtest, kannst du geeignete Bretter raussuchen, mal ein Loch bohren oder hier und da was halten. Zum Glück habe ich auch so zum Handwerken gefunden. Ich mache es so für mich und liebe wie fähig ich dabei bin, unperfekt zu arbeiten. Gleichzeitig weiß ich, dass meine männlichen Freunde niemals mich fragen würden, wenn sie was bauen wollen. Dafür fragen Freundinnen, die froh darüber sind, dass ich ohne Herablassung erklären kann, wie eine Bohrmaschine funktioniert. Ich hoffe sehr, du konntest ein paar Denkanstöße mitnehmen und hast Lust, mir auch weiterhin dabei zuzuhören, wie ich dies und das rund um das F-Wort lerne. Dann ist so ein Abo des Podcasts ganz praktisch, denn dadurch bekommst du leichter mit, [00:16:52] wann eine der neuen Folgen am Podcast-Himmel erscheint. Folge mir gerne auf Social Media, zum Beispiel über Feminismus.mit.Vorsatz bei Instagram oder einfach Feminismus.mit.Vorsatz bei Facebook. In diesem Zuge möchte ich auch allen tapferen Menschen danken, die mir geholfen haben und mich immer wieder aufgebaut haben, wenn ich mit diesem Podcast mal wieder nicht weitergekommen bin. Tausend Dank auch an alle SprachnachrichtlerInnen. Danke an Luis für die eingängige Titelmusik und Svenja für das schöne Cover. Ich verbleibe mit feministisch vorsätzlichen Grüßen. Bis zum nächsten Mal. Tschüss!